In diesem Novembernewsletter möchte ich über das Gemälde „Spuren des Christus“ schreiben. Man sieht, wie Jesus mitten in die Dunkelheit einer toten Landschaft wandert, um dort das göttliche Licht hinzubringen. Aus seinen Händen kommen Samen von Liebe, die er bei seinem Gang in die Finsternis aussäht. Diese Liebe und seine Fußspuren hinterlassen dabei eine Landschaft voller Leben, Licht und Blumen. Jesus lebte uns vor, dass Liebe konkretes Handeln bedeuten.
Auch wir sind aufgefordert unser Licht leuchten zu lassen. Durch gelebte Liebe bringt jeder Mensch Licht in die Finsternis, denn Finsternis bedeutet Abwesenheit von Liebe. Wenn wir uns im eigenen Leben von Gottes Liebe und seiner Hilfe überzeugt haben, so haben wir auch die Kraft in unserem Umfeld mitzuhelfen, dass es wieder lichtvoller wird.
Jesus zeigte wie wir es machen können. Vollkommen selbstlos ging er dorthin wo Hilfe, Wahrheit, Erbarmen und Liebe gebraucht wurde und zeigte den Weg in die Freiheit. Dabei ging er auch zu den von allen Verachteten, um diesen den Weg aus der Dunkelheit zu weisen. Dabei wies Christus darauf hin, dass jeder Mensch selbst direkt mit Gott in seinem Inneren sprechen kann. Ohne Rituale. Ohne Zeremonien. Dabei können wir restlos alles mit Ihm „besprechen“. Auch wenn wir vielleicht keine Worte hören, so spricht Er zu uns über unser Gefühl. Dieses ganz persönliche Verhältnis zu Gott, welches dabei entsteht, macht diesen Weg so kraftvoll, denn wir gewinnen dadurch immer mehr innere Sicherheit. Dabei finden wir Vergebung, Liebe, Heilung, Frieden, Freude und Wahrheit. An Körper, Geist und Seele können wir spüren, dass dieser Weg uns guttut und gut ist.
Aber müssen denn auch wir in die Dunkelheit gehen, um dort Licht hinzubringen?
Wir müssen nicht! Aber durch die Liebe entsteht der Wunsch unsere positiven Erfahrungen mit unseren Mitmenschen zu teilen ganz von selbst. Der Weg, Licht in die Dunkelheit zu bringen, beginnt nicht erst, wenn wir erleuchtet sind, sondern sobald wir uns von Gottes Liebe überzeugt haben. Jeder von uns hat die Fähigkeit mitbekommen in seinem Umfeld Gutes zu bewirken und tut dieses auf seine ganz besondere Weise, wie sonst niemand. Das Schöne dabei ist, dass wir dabei innerlich selbst wachsen und heil werden. Die Nachfolge Jesus bedeutet demnach nicht, den Weg Christi zu kopieren, sondern ihn auf unsere eigene Art zu gehen. Gerne möchte ich Ihnen hierzu ein Beispiel aus meinem Leben schreiben: Zu Beginn meines künstlerischen Werdegangs war ich Atheist, war depressiv, frustriert und unglücklich. Die Bilder, die damals entstanden, waren durchweg düster, provozierend und hoffnungslos. In der Kölner Kunstszene war dieser Trend allgegenwärtig. „Kunst darf nicht schön sein“ oder „das Hässliche muss zum Schönen erhoben werden“ und ähnliches, waren die Ansichten fast aller. Die meisten meiner Kollegen waren Atheisten, genauso frustriert wie ich, und viele hatten mit Drogen oder Alkohol zu tun. Entsprechend sahen unsere sogenannten „Kunstwerke“ aus.
Wahrscheinlich kennt jeder von Ihnen solche Kunst. Hierbei geht es nicht um Geschmack, sondern darum, was ein Kunstwerk ausstrahlt. Die Ausstrahlung dieser Kunst war in der Regel monströs, dunkel, bedrückend und kalt. Oft sprachen wir davon wie wenig die „normalen“ Menschen (die wir Spießer nannten) von „echter Kunst“, wie wir sie machten, verstanden und fühlten uns dadurch irgendwie als etwas Besonderes.
Nachdem ich 1984 auf einem Vortrag über Bruno Gröning eine Heilung von Asthma durch die göttliche Kraft erlebte, änderte sich Stück für Stück meine Einstellung hierzu. Ich öffnete mich Gott und erkannte immer mehr in welcher Dunkelheit oder Verwirrtheit ich mich befand. Erst jetzt bemerkte ich in welchem Dreck und Chaos ich in meiner WG hauste. Drogen, Alkohol sowie das intellektuelle Bla Bla in der Kunstszene wurden mir immer unerträglicher.
Dann hatte ich fast 2 Jahre lang eine Krise, in der ich nicht mehr wusste, was ich malen sollte. Meine Kunst erschien mir immer hohler und sinnloser. Auch in der Kunstszene, dem Zentrum meines bisherigen Lebens, fühlte ich mich nicht mehr wohl. Es war als wäre ich aus einem dunklen Traum erwacht und musste erkennen, dass ich „des Kaisers neue Kleider“ in dieser destruktiven Kunst bewundert hatte.
Mit der Zeit sehnte ich mich wieder nach Farben, nach Schönheit, Harmonie und einer Kunst, die das Herz berührt und nicht den Intellekt. Ich sehnte mich also nach Dingen die ich kurz davor noch verachtet hatte. Aber nirgendwo in den Kölner Galerien fand ich solch aufbauende Kunst.
Immer wieder versuchte ich selber Positives zu malen. Aber es gelang nicht, da ich noch nicht wirklich entschlossen war, die destruktive Denkweise der Szene zu verlassen. Immer noch versuchte ich dieses schräge Treiben dort vor mir selbst zu rechtfertigen. Und so blieben meine Leinwände leer.
Nach zwei Jahren Suche reifte in mir immer mehr der Entschluss, mich auch in meiner Kunst ganz Gott zu öffnen. So viel Gutes hatte ich mittlerweile durch Ihn erlebt, dass ich immer mehr Vertrauen zu ihm bekam. Heilung, Freude, Liebe war in vielen Bereichen meines Lebens eingekehrt. Nur noch nicht in meiner Kunst. Schließlich bekam ich in einer Meditation die Antwort, dass ich Engel malen sollte. Zuerst fand ich diesen Gedanken entsetzlich. Was würden die anderen von mir denken? Hätte ich früher nicht selber solche wie mich verspottet und ausgelacht? Mir war klar, wenn ich das machen würde, wäre meine Zeit in der Kunstszene vorbei. Und das machte mir mehr Angst als ich mir eingestehen wollte, denn ich wollte ja dazugehören. Je mehr ich mich aber auf das neue Thema einließ, umso klarer erkannte ich, dass ich aufgefordert wurde zu mir selbst und zu meinen eigenen Erkenntnissen zu stehen. Das hieß, mir wieder zu „erlauben“ Schönheit, Harmonie, göttliche Werte etc. in meine Kunst mit einzubeziehen. Der Weg bestand also nicht nur darin, aus der Dunkelheit einer absurden Denkweise rauszugehen, sondern gleichzeitig auch darin in die Kunstszene zurückzukehren, um Gott wirken zu lassen. Aber hierfür war ich aber noch viel zu feige.
Ängstlich und zaghaft ging ich dennoch einen Schritt nach dem anderen, malte Engel und andere lichtvolle Wesen und - oh Wunder – ich fand tiefe Freude dabei. Aus Angst vor dem Spott der anderen zeigte ich aber keinem meiner Kollegen meine Arbeiten. Schließlich musste ich aber eine Ausstellung in meiner Uni machen. Und da ich nur Engel gemalt hatte, musste ich diese dort zeigen.
Niemals hätte ich mit den Reaktionen gerechnet, die dann kamen. Von Spott, bis Wut, von vollkommenem Unverständnis, bis Aggression war alles dabei. Es war als hätte ich mit meinen Engeln die schlimmste künstlerische Blasphemie begangen. Lediglich eine Kollegin fragte mich, warum ich so etwas mache. So kam ich mit ihr ins Gespräch und erzählte ihr von meiner Heilung. Sie fragte, ob das auch einem ihrer Freunde helfen könne. Als ich dieses bejahte, beteten wir für diesen um Heilung. Und wieder – oh Wunder – der Freund wurde gesund.
Es war für mich, als wollte Gott mir an diesem Beispiel den Weg weisen, den er für mich gedacht hat. Bis dahin hatte ich mir nicht vorstellen können, wie ich mit meiner Arbeit dazu beitragen könnte, dass es lichtvoller auf Erden wird. Durch dieses Erlebnis bekam ich aber Stück für Stück mehr Mut und lernte zu mir zu stehen. Die Dunkelheit der Kunstszene schreckte mich immer weniger, denn ich hatte am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn man von destruktiven Gedanken beherrscht und plötzlich frei wird.
Für mich war diese erste Ausstellung genauso ein Gang in die Dunkelheit, wie sie auf dem Bild zu sehen ist. Es kostete mich viel Überwindung mich dem Mainstream der Kunstszene zu stellen und mich von den verdrehten, man kann auch sagen krankhaften, Sichtweisen zu befreien. Oft sind viele kleine Schritte dafür nötig. Aber als ich es geschafft hatte, bemerkte ich den Unterschied überdeutlich. Als ich mich dem Griff der negativen Kräfte entzogen hatte entstand Freude, Liebe und ein tiefer Friede in mir. Obwohl meine Bilder keine Galerie mehr ausstellen wollte, zeigte mir Gott Wege, wie ich meine Bilder trotzdem anderen Menschen zeigen und sogar davon leben konnte.
Auch wenn ich durch meine Arbeit nicht die Kunstszene umzukrempeln vermochte, so konnte ich dennoch erleben, wie Gott durch meine Bilder und viele Gespräche, die ich führte, immer wieder geistige „Samen“ aussäte. Es war wie eine Basis durch die ich von meinen Erfahrungen mit Gott erzählen konnte. Oft redete ich auch mit Kollegen über die absurden Zustände in der Szene und erfuhr, dass die meisten es genauso sahen wie ich, sich aber nicht trauten anders zu malen.
Mich der vorherrschen Meinung entgegenzustellen und zu mir zu stehen, brauchte Mut, den ich anfangs nicht hatte. Vor allem als das bedeutete, dass ich nicht mehr gemocht wurde. Aber ich wollte lernen den Mut aufzubringen und Gott half mir immer wieder dabei.
In allen Bereichen des Lebens können wir die geistige „Dunkelheit“ erkennen. Wenn wir aber wieder in Kontakt mit Gott und der Liebe kommen, erkennen wir auf einmal, was gut ist und was nicht. Es ist als würde ein Schleier von unseren Augen genommen und wir sehen auf einmal klarer. Deswegen ist unsere Verbindung zu unserem Schöpfer so wichtig.
Jeder hat so einen Gang in die Dunkelheit sicherlich schon erlebt und auch erfahren, dass sich vieles zum Guten verändern kann, wenn wir standhaft bei unserer eigenen Erkenntnis und der Wahrheit bleiben.
Gott braucht jeden einzelnen von uns! Egal wo wir z.Zt. leben oder arbeiten, egal was für Fähigkeiten wir mitbekommen haben! Das Größte Glück und der größte Erfolg entsteht von ganz alleine, wenn wir 100% JA zu uns selbst und unserem eigenen Weg sagen und nichts anderes mehr sein wollen. Meinen Weg habe ich Ihnen beschrieben, um zu zeigen, dass es manchmal herausfordernd sein kann, wenn man kein Selbstwertgefühl hat und zu sich selbst stehen muss. Vor allem wenn man neue Wege geht, die man noch nicht kennt. Diese „Dunkelheit“ kann bei jedem etwas anderes sein. Bei dem einen ist es die Arbeit, beim anderen die Familie, beim dritten die Gesundheit usw.
Jeder hat ein anderes Feld auf dem er arbeitet. Aber alles ist wichtig. Auch ist es wichtig, dass wir beginnen zu handeln und nicht darauf warten, dass ein Anderer es erledigen wird. Gott hat einen Plan für jeden einzelnen von uns und auch einen Plan für uns alle zusammen. Dieser Plan führt die Menschheit zu Gesundheit, Glück und innerem Frieden. Und wenn wir alle unseren Platz, den Gott uns zugedacht hat, wieder einnehmen, verbreitet sich Glück, echter Friede und wahre Liebe auf der ganzen Erde. Und wie heißt es in der Weihnachtsbotschaft: „Fürchtet Euch nicht!“ Ich wünsche Ihnen allen viel Mut auf Ihrem Weg und dass Sie Ihr Licht leuchten lassen, damit es wieder hell wird auf dieser wundervollen Erde.
Gottes Segen wünscht Ihnen in geschwisterlicher Verbundenheit Ihr Hans Georg
* * * * * * *
Von ganzem Herzen möchte ich mich wieder für Ihr wundervolles Feedback und Ihre lieben Spenden bedanken, über die ich mich immer sehr freue.
Über eine Unterstützung meiner Arbeit, durch eine Spende, würde ich mich sehr freuen. IBAN: DE46 100 100 100 194 957 114 • als Verwendungszweck am besten "Geschenk"
|